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Das ›neue‹ ELKG

Zeit der Westkirche

Die Zeit der Westkirche nach dem ›Schisma‹ von 1054 (ca. 1054–1517)

Die fast gänzliche Entfremdung der Westkirche von den Ostkirchen ist ein Prozess, der sich über mehr als zweihun­dert Jahre hinzog und in dem das ›Schisma‹ von 1054, bei dem sich die Vertreter bilateraler Gespräche gegenseitig ex­kommunizierten, nur den Beginn markiert.

Weitere Aspek­te dieser Entwicklung waren die Kreuzzüge und der Aus­bau des Vatikans zu einem Staatswesen unter Innozenz III. (1198–1216). Letzteres führt in der Folge zu einer Verweltli­chung und einer Veräußerlichung der geistlichen Gewalt unter den Päpsten, was wiederum kirchliche Reformbestre­bungen hervorruft, die auf den Konzilen des 15. Jahrhun­derts zwar scheitern, aber den Boden für die Reformation bereiten.

Vielfalt des Singens

»Im hohen und späten Mittelalter entstanden gefühlsbe­wegte Hymnen der Passions­ und Abendmahlsfrömmig­keit, Zeugnisse aus geistlicher Minne und Mystik, Über­setzungen aus der lateinischen Liturgie und Übernahmen aus dem weltlichen Musizieren (Kontrafakturen), Lieder aus Volkstum und Brauchtum (Cantiones).

Nonnenklöster und Bruderschaften vermitteln in ihren Handschriften einen Eindruck von Umfang und Vielfalt des geistlichen Singens.«

> Die Zeit der Reformation